Umbau SEM52a Teil 1
Umbau eines SEM52a für 50MHz
Das SEL SEM52a hat vergleichsweise brauchbare Daten (gemessen mit R&S SMFP2).
Empfindlichkeit 10dB, 15dB, 20dB S/N bewertet CCITT
- SEM52a 0.16uV, 0.20uV, 0.25uV
- SEM52s 0.35uV, 0.37uV, 0.40uV
- FT-817 0.12uV, 0.15uV, 0.18uV
NF-Klirrfaktor bei 0.5uV, 1.0uV, 1.5uV, 2.0uV mit 5kHz Hub u. 1kHz Modulation
- SEM52a 4.5%, 3.2%, 2.8%, 2.7%
- SEM52s 5.8%, 3.6%, 2.8%, 2.6%
- FT-817 2.9%, 1.7%, 1.4%, 1.3%
Bandbreite Sendesignal bei 5kHz Hub
- SEM52a 20.4kHz
- SEM52s 21.2kHz
- FT-817 11.6kHz
Ausgangsleistung bei 50MHz und vollem Akku
- SEM52a 0.6W
- SEM52s 1.2W
- FT-817 5.1W (mit LiPo Akku)
Nachbarkanalleistung bzw. Dämpfung in 25kHz Abstand
- SEM52a 0.013uW, 76dB
- SEM52s 0.06uW, 73dB
- FT-817 0.015uW, 74dB
Die Verwendung für das 6m Band wäre nett, ist aber bei einem Quarzgerät mit 6 möglichen Kanälen schlecht realisierbar. Denn die verfügbaren Quarz-Module gibt es nicht für beliebige Frequenzen. Geeignete Quarze schleifen zu lassen ist kostspielig und Relaisbetrieb ist damit auch nicht möglich.
Lösung?
Zuerst wurde die Schaltungstechnik direkt aus den beiden Platinen ermittelt (zumindest in etwa). Schaltungsunterlagen waren trotz umfangreicher Suche nicht aufzutreiben.
Empfänger (Doppelsuper)
Von der Antenne gelangt das Signal über ein 3-Kreis Bandfilter und über das Sende-/Empfangsrelais auf einen HF-Verstärker. Von dort auf einen mittels Pin-Dioden abstimmbaren Bandpass auf den 1ten Mischer. Dieser erhält vom Oszillator entsprechend des gewählten Quarzes eine Frequenz zwischen 67-74MHz. Dessen Ausgang ist die 1te ZF von 20MHz. Nach einem Quarzfilter und dem 2ten Mischer folgt die 2te ZF von 455kHZ. Das Signal ereicht über ein Quazfilter den Demodulator. Danach folgt die Rauschsperre und der NF-Verstärker. Über einen Übertrager trifft die NF auf den Lautsprecher.
Sender
Vom Mikrofon gelangt das Signal über einen Verstärker auf den FM-Modulator. Moduliert wird die HF des Quarzoszillators (67-74MHz). Von dort über einen Mischer, der das Signal mit 20MHz auf die eigentliche Sendefrequenz mischt. Über einen abstimmbaren (Pin-Dioden) Bandpass, einen 2-stufigen HF-Verstärker (BFW30, 2N5913) und das RX/TX-Relais kommt das Sendesignal zur Antenne.
Die Schaltungstechnik ist also unauffällig. Bemerkenswert ist allerdings die mitlaufende Vorselektion im Empfangs- und im Sendezweig. Das hat dem Andi (DL5MGD) einiges an Kopfzerbrechen bereitet. Um es vorweg zu nehmen: Wer sich schon mal gefragt hat, warum in jedem Quarzmodul ein Widerstand verbaut ist, der mit dem Quarz gar nicht verschaltet ist, findet hier die Antwort. Durch den Widerstand wird die Steuerspannung für die Pin-Dioden festgelegt und damit die Lage der Filter der mitlaufenden Vorselektion. Wird dies beim Umbau nicht berücksichtigt, erhält man einen stocktauben Empfänger und einen Milliwatt-Sender.
Die rot umrandeten Bereiche und die gestrichelten Linien zeigen bereits die Modifikationen. Davon gleich mehr im nächsten Teil.