Umbau SEM52a Teil 2
Umbau SEM52a Teil 2
Im ersten Teil haben wir gesehen, wie die Schaltung des SEM52a aufgebaut ist. Nun beschäftigen wir uns mit dem eigentlichen Umbau für 50MHz.
Ansatzpunkt ist der Oszillator:
Hier der Oszillator mit angeflanschter Quarztrommel. Dieser soll nun ersetzt werden durch einen steuerbaren Oszillator. Die Quarztrommel soll durch einen Drehimpuls- oder Inkrementalgeber ersetzt werden. Dieser soll auch einen Taster für die Einschaltung der Relais-Ablage und zum Aussenden eines 1750Hz Tonrufs haben. Ausserdem wird noch eine möglichst kleine Frequenzanzeige benötigt. Verwendet wurde dieses Modell mit ca. 24x17mm Abmessung.
Dabei steht nicht sehr viel Platz zur Verfügung. Andi (DL5MGD) hat eine 3x3cm kleine Platine entwickelt. Darauf finden ein SI570, ein Pic-Controller und ein Spannungsregler Platz. Hier im Grössenvergleich zur originalen Baugruppe:
Besondere Herausforderung waren die Frequenzprogrammierung des SI570, die Ansteuerung des einzeiligen Displays, die Erzeugung des 1750Hz Rufs, die prellfreie Abfrage des Drehgebers, die Erzeugung der Regelspannung für die Vorselektion und die Detektierung der PTT (für die Erzeugung der um 600kHz niedrigeren Sendefrequenz bei eingeschalteter Ablage) mit den zur Verfügung stehenden Ein-/Ausgabe-Ports des Controllers. Doppelbelegungen waren dabei unvermeidlich. Die Programmierung erfolgte in Assembler und ist bei dieser Controller-Grösse auch nicht in einer Hochsprache machbar. Aber Andi Schrumpfhirn hat´s geschafft. Die optimalen Werte für die Spannung der Pin-Dioden (Vorselektion) wurde messtechnisch ermittelt und im ROM des Pic abgelegt.
Der Drehgeber findet anstatt dem originalen Drehschalter Platz. Die Einknopf-Bedienung bietet zusammen mit dem Display folgendes:
- Frequenzanzeige auf 1kHz
- Anzeige der Ablage (-)
- Abstimmbereich 50.000 bis 52.000MHz
- Abstimmschritte 5kHz
- Grundkorrektur des Frequenzfehlers des SI570 in ca. 1Hz Schritten
- keine Verzögerung oder Aussetzer beim schnellen Drehen
Zum Einbau des Displays muss eine Aussparung an geeigneter Stelle (über Ein-/Aus Schalter) in den Gehäusedeckel gefräst werden.
Das Quarzfilter (CFR455C) ist breit wie Scheunentor. 18/46kHz (3db/60dB) sind nicht gut. FM-Signale mit 2.5kHz Hub kommen daher flüsterleise. Es wurde gegen ein CFL455G3 8/20kHz (6dB/70dB) ersetzt. Das CFL ist kleiner als das CFR. Auf der Platine sind jedoch zusätzlich zu den Kontaktlöchern für das Standard-Filter auch die passenden Löcher für das kleinere Filter (warum eigentlich?). Daher ist der Austausch sehr einfach. Die Qualität konnte -obwohl schon mal besser- noch nicht recht überzeugen. Die Gründe müssen noch untersucht werden.
Durch Optimierung der Abstimmkreise im Sendezweig für 50MHz sind etwa 800mW Ausgangsleistung zu erreichen. Durch das Metallgehäuse und aufgrund der grossen Blattantenne ist zu erwarten, dass der Grossteil davon auch als HF in die Luft geht.
Nun muss noch ein brauchbares Lautsprechermikrofon gebastelt werden. Das originale Sprechgeschirr ist ja echt ein Witz.
Wenn alles betriebsfertig ist, gibts noch ein paar Fotos. Wird also noch fortgesetzt .....